Das Tagebuch des Kenneth Thomas Cichowicz / Roman

21/15 cm, 276 Seiten
22 € (Privat-Edition)
ISBN 978-3-200-03636-9
Ersterscheinung 2014

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Inhalt

Dachsteingebirge, im Oktober 1985. Ein strahlender Spätherbsttag. Zu keiner Jahreszeit sind die Berge schöner, ist die Bergnatur imposanter. Das weiß auch der 38-jährige Amerikaner Kenneth Thomas Cichowicz, der es liebt, Alleingänge in den Alpen zu unternehmen. Beim Überqueren eines Gletschers kommt er zu Sturz, schlittert Hals über Kopf 70 Meter in die Tiefe, bleibt am Rand des Eisfeldes liegen, schwer verletzt, kann sich unmöglich aus eigenen Kräften heraus von hier fortbewegen. Er muss auf Hilfe warten. Doch die kommt nicht. Weil niemand wissen kann, auch nicht seine Frau Janet, wo er sich befindet. 19 Nächte verbringt Kenneth im eisigen Notbiwak. Er stellt sich einem beispiellosen Überlebenskampf. Auf den Rückseiten von Ansichtskarten hält er seine Eindrücke fest. Ein erschütterndes Tagebuch. Die von ihm so sehr begehrte Natur droht ihm zum tödlichen Verhängnis zu werden. Kenneth Thomas Cichowiczs Ringen ums Überleben mündet in der unausweichlichen Erkenntnis: Nichts ist bedeutender als das Leben. Nichts ist größer als die Liebe. Nichts ist bestimmender als der Tod.

Peter Gruber

Ken ist jegliche Kontrolle über seinen Eishangabstieg entglitten. Die dunkle Westflanke des Gjaidsteinrückens scheint ihm entgegenzustürzen, einmal von rechts, einmal von links. Die Ostflanke des Hohen Kreuzes scheint auf ihn zuzurasen, einmal von vorne, einmal von hinten. Der dicke Gletschereiswulst droht über ihn herzufallen. Beklemmender Schwindel schießt ihm in den Kopf. Speiübel wallt es mit einem Mal in ihm auf, als möchte er sich übergeben. Ken schlägt auf. Noch ehe er die Eisplatte kommen sieht. Mit der rechten Seite zuerst prallt er hin. So heftig, als sei er wie ein Meteor vom Himmel gestürzt. Er verspürt einen wuchtigen Hieb gegen seinen rechten Oberschenkel. Ein fürchterlicher Schmerz durchfährt die rechte Hand, erfasst wie flammend den Brustkorb. Er hört zugleich ein schmerzhaftes Krachen. Ken schnürt es die Luft zum Atmen ab. Der Ansatz eines Schreies wird erstickt. Es ist nicht das Eis, das kracht, bricht, berstet und splittert. Nein. Das sind Kens Knochen. Als sei es all dessen immer noch nicht genug, geht die Abrutschpartie weiter, schlittert Ken weiterhin bergab, kippt über den untersten Eiswulstrand, der in séracähnlichen Abbrüchen mündet. Frischer Schnee staubt kurz auf, Gletschereissplitter rieseln hinten nach und mit hinab in die Tiefe, wohin der abstürzende Ken unaufhaltsam fällt, sich überschlägt und hinter einer Eiskante entschwindet, im dunklen Gjaidsteinschatten, am Fuße des Hallstätter Gletschers.

[ aus DAS TAGEBUCH DES KENNETH THOMAS CICHOWICZ von Peter Gruber ]

Nun endlich habe ich dein „Tagebuch“ fertig gelesen. Manchmal braucht es seine Zeit, bis man die Ruhe hat, ein Buch in einem Stück zu Ende zu lesen. Und ich möchte dir noch einmal gratulieren! Du hast eine derartig große, nie abreißende Spannung aufgebaut, hast dich fast unfassbar tief in diesen Mann, sein Denken, Fühlen, Hoffen, Verzweifeln, Wiederaufrichten usw. hineingedacht, dass ich nur staunend davor stehen kann. Das hast du ja schon im „Tod Am Stein“ auch gemacht, diesmal aber hat es noch eine andere Dimension. Und so wunderbar deine Naturschilderungen – einfach großartig – die werde ich immer und immer wieder lesen.

Dr. Brita Steinwendtner, Autorin & Ex-Leiterin Rauriser Literaturtage / 6. Februar 2015

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Kenneth Thomas Cichowicz führt einen in der alpinen Geschichte wohl einmaligen Überlebenskampf, der von seiner Erfahrung, guten Ausrüstung und seiner mentalen Stärke unterstützt wird. Er führt ein berührendes „Tagebuch“ in Form von Postkarten, auf deren Rückseiten er mit einem Bleistiftstummel seine Ängste und Hoffnungen kritzelt. Der orts- und sachkundige Autor macht daraus einen detailscharfen und einfühlsamen Tatsachenroman, dessen Ende zwar bekannt ist, doch dessen Dramaturgie fast wie erfunden wirkt: nach einer für den Oktober ungewöhnlich langen, milden Wetterphase bringt ein Wettersturz am Tag nach der glücklichen Rettung von Cichowicz einen dreiviertel Meter Neuschnee! Aber solches wollen wir doch jederzeit gerne lesen – eine üble Geschichte, die letztlich gut ausgeht!

Österreichische Alpenzeitung 12/2014 (Österreichischer Alpenklub)

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Dein „Tagebuch“ ist eine ungemein präzise und zugleich berührende Geschichte, ich bin erst bei der Hälfte, aber bin begeistert, auch vom ganzen Aufbau. Man erlebt diese Tage, als ob man selbst dabei wäre, da ist Dir etwas sehr Schönes und Wichtiges gelungen!

Dr. Brita Steinwendtner, Autorin & Ex-Leiterin Rauriser Literaturtage / 2. September 2014

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Da ist Dir wieder etwas sehr Eindrucksvolles gelungen. Du nimmst Deine Leser sofort mit hinein in den Herbst 1985 und erzählst eine ungemein spannende Geschichte, die ja irgendwie ein Gegenstück zum Heilbronner Dachsteinunglück 1954 ist. Während „1954“ schlecht ausgeht und Dein Roman sich wesentlich mit der Phase beschäftigt, über die man eigentlich gar nichts weiß, sind bei „1985“ die Fakten genau bekannt, und es gibt ein gutes Ende. Sehr geschickt webst Du die verschiedenen Handlungsstränge und Zeitebenen ineinander. So z.B. auf S. 39, wo Ken abstürzt und Du den Sturz quasi anhältst, um den Leser 5 Tage zurück nach Heidelberg zu versetzen. Das steigert die Spannung enorm. Geradezu kunstvoll gelingen die Übergänge zwischen den verschiedenen Zeithorizonten, so z.B. auf S. 144 bei der Aufzählung von Ortsnamen. Und dann: die verschiedenen Gefühlslagen, die Ken durchlebt, die fortschreitenden Erkenntnistiefen bezüglich seiner Situation, in die er nach und nach vordringt, die immer kleiner werdende Welt, auf die sich Ken konzentriert, und schließlich die Rettung in allerletzter Minute, die Ken nur erlebt, weil er nie aufgibt: all das nimmt den Leser gefangen. Eine wirklich „unglaubliche“ Geschichte.

Prof. Dr. Christhard Schrenk, Direktor Stadtarchiv Heilbronn / 23. August 2014

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Ich gratuliere Dir zu dem neuen Buch recht herzlich. Ich habe es heute fertig gelesen und bin begeistert. Schön, dass diese unglaubliche Geschichte mit dem so glücklichen Ausgang, so nahe an meinem Arbeitsplatz, so gut aufgearbeitet wurde und der Nachwelt erhalten bleibt. Danke für die spannenden Stunden, die ich beim Lesen dieses Buches erleben durfte.

Karl Höflehner, Technischer Leiter Planai-Hochwurzen-Dachstein / 17. August 2014

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Habe gerade deinen neuen Roman verschlungen. Beeindruckendes Buch über einen beeindruckenden Mann. Kann dir unmöglich beschreiben, wie sehr mich dieses Buch emotional getroffen hat. Obwohl mir das Ende bekannt war, war ich unglaublich glücklich, dass er gerettet wurde. Danke für diesen Moment. Kann dir nur gratulieren!

Stefan Hofer / 15. August 2014

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Ich möchte dir auf diesem Wege ganz persönlich zu deinem neuen Werk gratulieren! Schon der Einband und die ersten Zeilen haben mich gefesselt und entführten mich fortan vom Sofa in Graz, im Zug am Weg, auf der Alm in den Tauern und am Hochsitz mit Blick auf das Dachsteinmassiv, in den nördlichen Karst auf den Hallstätter Gletscher. Anbei schicke ich dir meine Lieblingsstelle, die wohl nicht treffender meine Sehnsucht und Motivation beschreiben könnte, in die heimatliche Bergwelt immer wieder zurückzukehren. Ich war vom Buch und bin noch lange von der Inspiration gefesselt.

Andreas Miller / 6. August 2014

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Ich bin von deinem neuen Buch begeistert. Du schreibst so einfühlsam.

Karoline Schlagbauer / 28. Juli 2014

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Dein Buch gelesen, fast wie Novelle, episch breit, voll Empathie, gut aufgebaut.

Andrea Nießner, Autorin / 20. Juli 2014

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Congratulations on your production! Thank you so much. I will treasure them always. My own impression is that the book has a scholarly appearance, even dignified, well documented for maximum verisimilitude (a big word for truthfulness). I love the cover and the overlay of my postcard diary. The quote at the beginning of the book is something with a lot of meaning for me. All in all I’m very gratified that you have taken such an interest in my story and have given it the form of a beautiful book It was my pleasure to share it with you.

Kenneth Thomas Cichowicz / 10. Juli 2014

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Gratuliere zu deinem neuen Roman! Konnte nicht mehr aufhören zu lesen, es geht einem unter die Haut! Spannend und sehr einfühlsam geschrieben, als ob du es selbst erlebt hättest!

Maria Schwarz / 9. Juli 2014

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Da ist dir ein schönes Buch gelungen, das auch wieder als ganz eigene Erzählung neben den anderen Romanen bestehen kann. Was für mich vor allem besonders ist: die Dramaturgie, mit der du diese Geschichte erzählst. Die Spannung ergibt sich ja auch aus der Passivität in der Ken durch seinen Sturz hineingeworfen ist und das Wissen, dass diese Situation sich nicht so schnell ändern wird. Und du hast dir einiges – und das sehr raffiniert – einfallen lassen, wie du diese eigentlich statische Situation „erzählbar“ machst. Gut und passend die Rückblenden und Textzitate aus den verschiedenen Quellen, und auch der Schluss, der indirekt über Textzitate die Geschichte zu Ende erzählt – sehr geschickte dramaturgische Handgriffe. Die für mich größte Intensität an Spannung entwickelst du in den Momenten, in denen du in enger Kameraführung mit dem Protagonisten mitgehst und etwa beschreibst, wie er seinen letzten Versuch startet, um doch noch Hilfe zu erlangen. Natürlich kann ein Roman über 300 Seiten nicht nur aus solchen Situationen bestehen. Schön sind – und das ist wohl eine deiner wichtigsten Quellen – die Naturbeobachtungen bzw. -beschreibungen und die Verortung des Menschen darin. In einer Natur, die immer wieder ihre Übermacht, in schönen wie in lebensgefährdenden Situationen zeigt.

Herbert Reiter, Rauris-Literaturförderpreisträger / Juni 2014